Den Fensteranschluss sicher abdichten
Fensteranschlüsse vor Wind und Wetter schützen
Fensteranschlüsse bezeichnen den Übergang vom Fenster zum Bauwerk, entweder zur Wand hin oder, im Falle von bodentiefen Ausführungen an Balkon oder Terrasse, zum Boden hin. Fenster sind, ebenso wie die gesamte Gebäudehülle, vielfältigen Belastungen von innen und außen ausgesetzt, denen auch das verwendete Abdichtungsmaterial standhalten muss. Dazu zählen:
- Regen
- Sonneneinstrahlung
- Temperaturunterschiede und -schwankungen
Mehr als ein Drittel aller Schäden im Hochbau treten im Bereich der Fenster oder von Balkon und Terrasse auf. Ursache ist oftmals eine unzureichende oder defekte Abdichtung. Aus diesem Grund ist eine sichere Einbindung des Fensteranschlusses in die Abdichtung ein wichtiger Bestandteil des Gebäudeschutzes.
Flüssigabdichtungen für den Fensteranschluss
Für den Fensteranschluss von Boden zu Wand, wie er an Balkon- und Terrassentüren vorzufinden ist, sind Flüssigkunststoff-Abdichtungen auf Basis von Polymethylmethacrylat (kurz: PMMA) eine geeignete Wahl. Das flüssig zu applizierende Harz schmiegt sich dicht wie eine zweite Haut selbst um komplexe Geometrien und haftet vollflächig, sodass Hinterläufigkeit erfolgreich vorgebeugt wird. PMMA ist sehr gut verträglich mit anderen Materialien und kann somit auf verschiedenen Untergründen angewandt werden – was am Fensteranschluss, wo verschiedene Bauteile aufeinandertreffen, ein großer Vorteil ist. Aufgrund der hohen Haftungseigenschaften ist selbst an senkrechten Fensteranschlüssen keine mechanische Befestigung notwendig. Unser speziell für Anschlüsse konzipiertes System Triflex ProDetail verfügt über eine elastische Vliesarmierung, die der Abdichtung dynamisch rissüberbrückende Eigenschaften gibt. Bauwerksbewegungen oder Materialausdehnungen werden so schadlos aufgenommen.
Der schwellenlose Fensteranschluss als bautechnische Herausforderung
Lange Zeit galten bodentiefe Fensteranschlüsse an Außentüren mit einer Höhe von bis zu 2 cm als barrierefrei. Weil dies jedoch nicht der Realität entspricht und selbst eine solch niedrige Schwelle etwa für Menschen mit Sehbehinderung, Gehhilfe oder Rollstuhl ein großes Hindernis darstellt, wurde 2013 folgender Zusatz in die DIN 18040 (Norm für Barrierefreies Bauen) aufgenommen: Barrierefrei ist, sofern nicht anders umsetzbar, nur ein schwellenloser Türübergang. Für die Abdichtung eines solchen Anschlusses am Fenster macht die DIN 18531 „Abdichtung von Dächern sowie Balkonen, Loggien und Laubengängen“ Vorgaben. So heißt es in Teil 5 der Norm:
„Für diese niveaugleichen Übergänge muss berücksichtigt werden, dass die Abdichtungsschicht allein die Funktion der Dichtigkeit am Türanschluss nicht sicherstellen kann.“
Bei solchen schwellenlosen Fensteranschlüssen sind folglich zusätzliche Maßnahmen zu treffen, um das Eindringen von Wasser und das Hinterlaufen der Abdichtungsschicht zu verhindern. Der Einbau einer Entwässerungsrinne ist eine Möglichkeit. Die Konzeption des Fensteranschlusses muss dementsprechend ganzheitlich erfolgen und auch die Anforderungen der Bauphysik und der Entwässerung berücksichtigen.
Geprüfte Lösung für den schwellenlosen Fensteranschluss
Erstmalig haben wir von Triflex dem unabhängigen Institut ift Rosenheim eine Lösung für die Abdichtung eines Fensteranschlusses bei einer Nullschwelle vorgelegt, die erfolgreich geprüft und zugelassen wurde. Dabei ging es nicht nur um die Prüfung eines einzelnen Bauteils, sondern um das Zusammenspiel verschiedener Bauteile. Dafür haben wir mit mehreren Profil- und Schwellenherstellern kooperiert. Dabei kam Triflex ProDetail zum Einsatz, beispielsweise zur Abdichtung eines Bodeneinstandsprofils. Im Prüfaufbau wurde die Abdichtung hinsichtlich ihrer Beständigkeit gegen Schlagregen und Staunässe untersucht. Im Zuge dessen wurde dem PMMA-System bescheinigt, dass es selbst unter extremen Bedingungen eine wirksame Barriere gegen Feuchtigkeit darstellt. Die belegte Funktionalität der Bauteillösung gibt Planern, Verarbeitern und Bewohnern geeignete Lösungen und maximale Sicherheit.