Nullschwellen zuverlässig abdichten
Nullschwellen als Basis für barrierefreies Bauen
Nullschwellen, also niveaugleiche Übergänge an Außentüren, sind Grundvoraussetzung für barrierefreies Bauen. Dieses gewinnt angesichts des demografischen Wandels immer mehr an Bedeutung. Nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2021 wird die Zahl der Menschen im Rentenalter bis 2035 um 22% anwachsen. Nullschwellen-Türen – darunter auch solche, die zum Balkon oder zur Terrasse hinausführen – stellen sicher, dass auch körperlich eingeschränkte Menschen ohne fremde Hilfe einen großen Bewegungsradius haben und eine hohe Lebensqualität genießen. Doch werden Anschlüsse zum Außenbereich mit Nullschwelle realisiert, ergeben sich bautechnische Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich ihrer funktionstüchtigen Abdichtung.
Nullschwelle: Von der Sonderlösung zum Regelfall
Dass nur eine Nullschwelle eine barrierefreie Schwelle darstellt, ist in der DIN 18040 „Norm barrierefreies Bauen“ festgehalten. Diese gilt für alle Neubauten und dient als Richtwerk auch für Umbauten und Modernisierungen. Dabei legt die Norm Barrierefreiheit heute strenger aus als noch vor einigen Jahren. Wurden zunächst auch Türschwellen mit einem unteren Anschlag von weniger als 2 cm als barrierefrei deklariert, erklärte das Deutsche Institut für Normung (DIN) e. V. im Jahr 2013 diese Auslegung für unzulässig. Seitdem heißt es:
„Nur eine niveaugleiche, schwellenlose Ausbildung von Außentüren, das heißt mit einer Schwellenhöhe von null Zentimetern, ist barrierefrei.“
Eine Nullschwelle, die vorher als Sonderlösung galt, wird damit als Regelfall gefordert – und das auch am barrierefreien Übergang zu Balkon oder Terrasse. Damit Feuchteeintrag hier keine Chance hat, sind eine zuverlässige Entwässerung und ein sicherer Baukörperanschluss unerlässlich.
Die passende Abdichtung für eine Nullschwelle
Um für Fenster oder Türen mit einer Nullschwelle zum Außenbereich eine geeignete Abdichtung zu finden, ist vieles zu beachten: Was für ein Wandaufbau ist vorhanden, liegt beispielsweise ein Wärme-Dämm-Verbundsystem vor? Um was für ein Fenster handelt es sich (Dreh-Kipp-Element, Schiebetür o. ä.)? Und der wichtigste Punkt: Welche Untergründe liegen vor? Letztlich ist eine Lösung gefragt, die auf den individuellen Anwendungsfall angepasst ist. Ein System, das sich auf unterschiedlichen Untergründen bewährt, ist Triflex ProDetail. Die Flüssigabdichtung auf Basis von Polymethylmethacrylat (kurz: PMMA) verfügt über eine elastische Spezialvlieseinlage, wodurch sich das Material dicht wie eine zweite Haut selbst um komplexe Geometrien legt. Ihre Zuverlässigkeit ist vom Institut für Fenstertechnik (ift Rosenheim) bestätigt.
Erste Abdichtung für Nullschwellen mit Prüfzertifikat
In Kooperation mit dem ift Rosenheim haben wir von Triflex eine innovative Dichtprüfung für Abdichtungssysteme zwischen Nullschwelle, Profil und Laibung entwickelt. Dazu wurde in Anlehnung an die DIN EN 1027 (Norm Schlagregendichtheit Fenster und Türen) der Bereich zwischen Außentür und Schwelle einem Wasserdruck bis zu 600 Pascal ausgesetzt. Die Wasser- und Druckbeaufschlagung erfolgte direkt auf die Abdichtung. Das Ergebnis: Die Abdichtung bildete auch unter diesen Bedingungen eine wirksame Barriere gegen Feuchtigkeit. Triflex ProDetail erzielt hinsichtlich der Schlagregendichtheit die höchste Klasse (Klasse 9A in Anlehnung an die DIN EN 12208). Erste interne Prüfungen belegen sogar Extraklassen von bis zu E1200. Bei Letzterer wirkt ein Wasserdruck von 1200 Pascal, also doppelt so hoch wie bei Klasse 9A, auf die Abdichtung ein. Auch die Verwendung des PMMA-vliesarmierten Systems etwa in Kombination mit einem Bodeneinstandsprofil ist demnach zugelassen – als erste und einzige Bauart.